Stress im Elternalltag
Gepostet von Mareike Creative Team amMan sieht ihn nicht, und dennoch begleitet er uns an jedem Tag des Elternseins - der Stress!
Welche Mama und Papa hat nicht andauernd nur das Gefühl "funktionieren" zu müssen, sich in einem Hamsterrad des Alltags zu drehen, keine Luft zum Durchatmen zu haben? Und dann zeigt Dein Handy Dir einen "Rückblick" an - "Dein Kind vor einem Jahr"und du fragst Dich, wo ist die Zeit hin gerannt? Habe ich mein Kind eigentlich wirklich erleben können oder haben wir als Eltern einfach nur funktioniert? Und in diesem Moment wirst Du traurig, weil Du das Gefühl hast, die wirklich schönen Momente im Leben werden nur so vom Stress "verschluckt".
Willkommen im Leben von unendlich vielen Eltern
Wenn ich etwas gelernt habe mit der Geburt meiner Tochter vor 2,5 Jahren, dann das, dass neben dem allergrößten und wundervollsten Wunder dieser Welt unendlich viele Dinge auf mich zukommen, die mich so oft daran hindern dieses Wunder wirklich so richtig erleben zu können.
Die unendlich lange Liste an Do-To's
Es ist die unendlich lange Liste an Do-Tos, die niemals endet. Seit der Geburt meiner Tochter weiß ich was es bedeutet 24/7 abrufbereit zu sein - kein Wochenende und keinen Urlaub zu haben. Wäre diese To-Do-Liste nur das einzige was uns stresst. Ich glaube, jede Mama und jeder Papa kennt diese Stressmomente im Alltag - sei es das Anziehen vom Kind, das Zähne putzen oder der Geschwisterstreit kurz vor dem ins Bett gehen. Wären diese To-Do-Listen und diese Stressmomente im Alltag nur das Einzige, was uns stresst... Denn da gibt es auch noch diese Gefühle, die in uns Eltern innerlich oft so viel Stress auslösen: "Mache ich alles richtig? Bin ich eine gute Mutter/ein guter Vater?", "Werde ich allen Kindern gleichermaßen gerecht?"
Worum es eigentlich geht - Das Elternsein und das eigene Kind
Niemals hätte ich damals gedacht, dass ich durch all das, was ein Kind mit sich bringt, oftmals gar keine Möglichkeit habe, das zu genießen, worum es eigentlich geht - Das Elternsein und das eigene Kind.
Das Beste was mir wohl passieren konnte war, dass ich mich beruflich bedingt als bindungsorientierte Familienbegleiterin (Still- Schlaf- und Beikostberaterin) dazu entschloss auch noch die Ausbildung zum Stresscoach zu absolvieren, da ich in meinen Beratungen und Workshops immer wieder merkte, dass es oft der Stress war, der die eigentliche Schlaf- oder Stillsituation in der Familie stark beeinflusste.
Ursprünglich machte ich die Ausbildung zum Stresscoach rein aus beruflichen Gründen, heute weiß ich, dass es für mich als Mama, für uns als Familie und für meine Tocher das allerbeste war, dass uns jemals passieren konnte!
Kurz gesagt: Weil ich das Mamasein und vor allem mein Kind endlich ERLEBEN kann. Das hört sich im ersten Moment wirklich komisch an, ich weiß! Aber: Wann hast Du als Mama oder als Papa das letzte Mal einen Moment mit Deinem Kind wirklich ganz entspannt im Hier und Jetzt mit all seinen Besonderheiten - dem Duft deines Kindes, der zarten Hand, die dich berührt hat, die weiche Stimme die dein Kind hat, erlebt?!Beschäftige Dich mit Deinem Stress
Wann hattest Du das letzte Mal am Abend das Gefühl nicht ausgebrannt und kaputt vom Tag zu sein? Und wann hattest Du das letzte Mal das Gefühl völlig in Dir ruhend den Alltag meistern zu können und sogar einen Wutanfall Deines Kindes voller Ruhe und Gelassenheit begleiten zu können? Du denkst jetzt vielleicht "Wie soll denn das gehen?" Das ist eine mehr als berechtigte Frage, denn auch ich hätte all das bis vor einem Jahr nicht für möglich gehalten. Aber all das geht, wenn wir uns mit unserem Stress beschäftigen! Den großen Fehler den wir immer machen - weil wir es in Magazinen, Instagram oder Co. lesen - ist der, dass wir uns nur mit unserer "Entspannung" beschäftigen. Wir lesen Tipps für ME-TIME auf Instagram, irgendwas zu Atem-Techniken oder Co. Aber der Fehler ist oftmals der, dass wir uns zu wenig mit unserem Stress und unseren Stressoren beschäftigen! Und das sollte, nein das muss sogar der erste Schritt sein.
Wir müssen uns damit beschäftigen was unsere wahren Stressoren sind. Und das werden keine To-Do-Listen, nicht das Zähne Putzen oder das Anziehen sein. Das sind oftmals Gedanken, Glaubenssätze, leere Ressourcen von uns Eltern. Und auch die Planung oder vielmehr die "Nicht-Planung" unseres Alltags.Wir brauchen einen stark verwurzelten Baum mit festen Wurzeln, der auch an stürmischen Tagen fest stehen bleibt
Wenn es um Stress geht, hilft es nicht "einfach zu atmen", wir brauchen einen stark verwurzelten Baum. Mit festen Wurzeln, der auch an stürmischen Tagen fest stehen bleibt. Und der es uns ermöglich - wenn wir auf einen hohen Ast sitzen - unsere Kinder erleben zu dürfen. Sie aufwachsen zu sehen und die Momente intensiv zu erleben, die immer in unserem Herzen sein werden.
Äußere und innere Stressen unterscheiden
Wenn es um Stress geht, können wir äußere und innere Stressoren unterscheiden. Äußere Stressoren sind all die Dinge, die von "außen" auf uns einwirken - Stressmomente im Alltag, To-Do-Listen, der Haushalt und so vieles mehr. Die inneren Stressoren sind unsere Gedanken, unsere Glaubenssätze und Einstellungen.
Löse äußere und innere Stressoren auf
Wenn wir uns ein stressfreieres und bewussteres Leben für uns wünschen ist es wichtig, dass sowohl die äußeren als auch die inneren Stressoren gelöst werden. Dabei können äußere Stressoren oftmals viel einfacherer gelöst werden als unsere inneren Stressoren. Und es braucht Zeit! Zeit, Geduld und ein Hinsehen an wahre Stressoren. Ich empfehle dabei sehr gerne ein Stress-Protokoll über mehrere Tage zu führen und aufzuschreiben, welche Situationen in einem Stress auslösen. Im ersten Moment wird dabei erst einmal auf die Situation geschaut - Beispielweise das Zähne putzen der Kinder. Im zweiten Schritt wird darauf geschaut, was der WAHRE Stressor ist! Dabei kann sich herausstellen, dass der eigene Akku als Mama oder Papa einfach leer ist, dass eigene Grenzen überschritten worden sind, oder aber, dass in diesem Moment kein Verständnis für das aktuelle Bedürfnis des Kindes vorhanden ist.
Wie du merkst, Stress zu lösen ist nicht einfach... Aber der erste und wichtigste Schritt ist zu wissen, was die WAHREN Stressoren sind! Denn wenn wir diese kennen, können wir ganz bewusst mit ihnen Umgehen.
An dieser Stelle möchte ich Dir gerne noch einen sehr wertvollen Tipp für stressige Situationen im Alltag mit Deinem Kleinkind mitgeben. Dabei meine ich Situationen in denen Dein Kind dich vermeintlich "ärgern" möchte. Zum Beispiel, wenn ein Glas runter fällt und der Boden mit Wasser überschwemmt ist, oder alle Nudeln neben dem Teller landen, weil Dein Kind sich selbst bedient hat, oder wenn Dein Kind gerade nicht Zähne putzen oder sich anziehen lassen möchte.Dein Kind handelt niemals gegen Dich
Mein Tipp für dich: Du solltest immer wissen, Dein Kind handelt niemals gegen Dich oder möchte dich ärgern. Kinder haben eine sehr ausgeprägtes Bedürfnis die Welt zu entdecken, zu spielen und zu probieren.
Das Verständnis darüber, dass ich selbst an mir, meinen Erwartungen und Gedanken arbeiten darf, wenn es um die Bedürfnisse meines Kindes geht, haben sehr viel in mir bewegt.
Kinder möchten probieren und spielen, entdecken und erleben. Und ja, ich verstehe es sehr gut, dass wir als Eltern dafür nicht den ganzen Tag Zeit haben. Aber schon alleine zu wissen, dass mein Kind mich in einer Stress-Situation nicht ärgern möchte, hat vieles in mir bewirkt.
Wenn etwas kaputt oder schief geht, war ich früher kurz genervt von der Situation. Heute freue ich mich, dass mein Kind Dinge probiert und sich austestet, weil ich weiß, was mein Körper braucht um in Stresssituationen gelassen zu bleiben. Wenn mein Kind früher nicht Zähne putzen wollte oder sich nicht anziehen ließ, war ich gestesst, weil wir los mussten, heute weiß ich, was wir beide - mein Kind und ich brauchen um die Situation gemeinsam entspannt erleben zu können.
Zwei Buchempfehlungen für Dich:
"Stress Dich richtig" von Jacob Drachenberg
"Das Geheimnis ausgeglichener Mütter" von Dr. Karella Easwaran
Es ist viel Arbeit, aber das alles lohnt sich, weil ich das Mamasein endlich entspannt erleben kann. Und gerade das wünsche ich jeder Mama und jedem Papa dieser Welt!
Auf meinem Instagram-Account bekommst Du einen guten Einblick von mir und meiner Arbeit. Außerdem biete ich ein Get Together für werdende Mamas an und begleite Dich in einer individuelle Begleitung bei der es um die Themen Stillen, Schlafen und Beikost geht. Hier möchte ich Dich mit meinem fundiertem Wissen und Deinem Vertrauen mit ganz viel Herz begleiten.
Alles Liebe,
Deine Ramona
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